Viele Projekte der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft werden auch im zweiten Corona-Jahr Fahrt aufnehmen. Ein Überblick über das, was wir in diesem Jahr vorhaben:

Die Clusterinitiative automotiveland.nrw wird sich auch 2021 im politischen Raum positionieren, Stellung beziehen zum Selbstverständnis der Zulieferunternehmen und sich in aktuelle Diskussionen um die Neuausrichtung der Automobilbranche einbringen. So wird automotiveland.nrw auch in diesem Jahr das gesammelte Know-How als Gutachter in die Diskussionen des NRW-Landtags einbringen. Einer der Schwerpunkte 2021 ist zudem der Aufbau von Forschungskonsortien: Gestartet wird noch im 1. Quartal, um Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Kooperation mit dem NRW-Wirtschaftsministerium an einen Tisch zu bringen: Vor dem Hintergrund des aktuellen Konjunkturprogrammes sollen beide Seiten zu den Themen „Wasserstoff/Brennstoffzelle“ sowie „Leistungselektronik“ Szenarien entwickeln bzw. Bedarfe formulieren und Unterstützung definieren.

Unter Federführung des Instituts der deutschen Wirtschaft hat automotiveland.nrw zudem gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO eine Studie zur Zukunft der Automobilindustrie in NRW durchgeführt. Auftraggeber war das NRW-Wirtschaftsministerium. Die Studie wird in diesem Jahr ausgewertet.

Das CAMO Centrum für Automatisierte Mobilität, bereitet Kommunen und Bürger in 2021 weiter mit Information und Beratung auf die Einführung des automatisierten Fahrens vor: u.a. mit wöchentlichen Beiträgen auf der Website zu aktuellen Entwicklungen rund um KI und neue Mobilität. Getestet wird zudem ein neu entwickeltes Zertifizierungsverfahren. Damit kann für Kommunen und Kreise eine erste Analyse erstellt werden, die zeigt, wo sie in Bezug auf die Umsetzung automatisierter Mobilität stehen.

Bergisch.Smart_Mobility wird 2021 im Teilprojekt „Smart Fahren im Quartier“ erlebbar: Nachdem Ende 2020 der On-Demand-Service der WSW an den Start gegangen ist, werden in diesem Jahr weitere Projektinhalte sichtbar: In Wuppertal-Barmen sind erste Testläufe mit einem kleinen Lieferroboter geplant, und in Solingen Ohligs wird erstmals ein LIDAR-Sensor an einer Ampel für Verkehrsanalysen getestet. In dem Projekt geht es darum, KI-basierte Mobilitäts-/Verkehrstechnologien in Stadtquartieren zu implementieren.

Das Maschinenbau-Netzwerk Bergisch Land die neu aufgelegte Informationsreihe „Zukunftsfabrik“ fortführen. Basierend auf den Veränderungen, die das Corona-Jahr mit sich gebracht hat, wird es dabei im Frühjahr um neue Geschäftsmodelle gehen, die sich – bedingt durch die vielen neuen Erfahrungen im letzten Jahr – abzeichnen. Außerdem wird das Netzwerk eine Kampagne zur Gewinnung neuer Mitglieder starten.

Die sieben Teilprojekte, die seit 2020 zusammen „Urbane Produktion“ ausmachen, werden sich in 2021 weiter aufbauen – jedes für sich, aber mehr noch alle zusammen, denn es geht um eine regionale Strategie für eine vernetzte, nachhaltige, kleinteilige, zeitgemäße Wirtschaftsentwicklung. Alle Projekte bedienen Querschnitthemen wie zum Beispiel „Kreislaufwirtschaft“. Dazu wurden und werden Workshops mit allen Projektinitiatoren durchgeführt, die identifizieren, wo und wie ressourceneffizient kooperiert werden kann und wer zusätzlich mit ins Boot geholt werden kann. Geplant ist, eine Transferplattform für alle Querschnitthemen dauerhaft zu installieren. In einem nächsten Workshop im Frühjahr geht es darum, das Umfeld, die Möglichkeiten und Themen für Gründer im Städtedreieck zu identifizieren und zu optimieren. Wie Urbane Produktion im Städtedreieck noch weitere Kreise ziehen kann, welche weiteren Themen sich anbieten, das werden Ergebnisse der Begleitforschung der Fresenius Hochschule Anfang des Jahres zeigen und damit neuen Input geben.

Das „Integrierte Regionale Mobilitätskonzept“ (IRM) für die Ballungsgebiete Düsseldorf und Leverkusen, den weniger dicht besiedelten Kreis Mettmann, das Städtedreieck und vier angrenzende Kommunen aus Oberbergischem und Rheinisch-Bergischem Kreis, wird unter Hochdruck in der ersten Jahreshälfte 2021 erstellt. Bis zur Sommerpause soll dann ein Konzeptentwurf für den Öffentlichen Regionalverkehr – insbesondere den schienengebundenen – und den Radverkehr vorliegen. Bis dahin werden in Planungswerkstätten Analysen zum Ist-Zustand und zum Bedarf erstellt und Ideen für die unterschiedlichen Raumkulissen entwickelt. In der zweiten Jahreshälfte ist die Abschlusspräsentation für ein umweltschonendes und zeitsparendes regionales Mobilitätskonzept vorgesehen.

Im Rahmen des Projektes „NRW.Innovationspartner“, das kleine und mittlere Unternehmen bei Innovations- und Digitalisierungsvorhaben unterstützt, stehen Informationseinheiten auf dem Jahresprogramm: Im März erscheint eine Broschüre zu den wichtigsten Innovations- und Forschungsförderprogrammen für Unternehmen, und gleich zu Jahresanfang, am 18. Februar findet eine Online-Veranstaltung zum Thema „Förderprogramme für Digitalisierungsvorhaben im Handwerk“ statt.

Die Regionalagentur wird auch in 2021 ihre Beratungstätigkeit zum Bildungsscheck und zur Potentialberatung online anbieten. Zudem wird sie sich um die Fachkräftesicherung kümmern: Umgesetzt werden neue Matching-Formate für ausbildende Unternehmen und ausbildungsinteressierte Jugendliche. Die Workshopreihe „Digital Scouts – Wege zur Digitalisierung für KMU“ kann 2021 digital weitergeführt werden, und zusammen mit den Partnern des Bergischen Fachkräftebündnisses wird daran gearbeitet, präventive Beratungsangebote zu entwickeln, um Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern.

Auch die Tourismusfachleute des Bergisch Land Tourismus Marketing e.V. planen und organisieren, um bereit zu sein, wenn wieder Besucher ins Bergische Städtedreieck reisen dürfen: Die Beteiligung an Messen in u.a. Utrecht, Gent und der digitalen ITB ist geplant, eine Vielzahl von Infobroschüren ist vorbereitet, ebenso werden alle im BLTM organisierten Tourismusbetriebe weiterhin engmaschig betreut und über die aktuellsten Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten.

Das digitale Angebot der Bergischen Drei wird im Frühjahr um eine Progressive Web App (PWA) ergänzt. Touristen und Einheimische können sich so auf einen Blick vom vielfältigen Urlaubs- und Freizeitangebot in Remscheid, Solingen und Wuppertal inspirieren lassen. Außerdem wird 2021 an dem Ausbau der „Willkommensorte“ im Städtedreieck gearbeitet.