Im März 2021 wird in Solingen die erste LiDAR-Sensoranlage probeweise in Betrieb genommen. Sie dient der Erfassung und Analyse von Verkehrsströmen.
In einer vierwöchigen Testphase sollen im Rahmen des Projekts „bergisch.smart: KI als Enabler der Mobilität von Morgen“ (kurz: bergisch.smart_mobility) in einem Kreuzungsbereich in in Solingen Verkehrsdaten in durch zwei LiDAR-Sensoren datenschutzkonform erhoben und mithilfe einer intelligenten Software verarbeitet werden. Diese Daten liefern wertvolle Informationen für die Verkehrsplanung und damit für eine effektive Verkehrsführung in der Stadt.
LiDAR steht für Light Detection and Ranging, also für die Lichterkennung und Entfernungsmessung von Objekten und Personen. LiDAR-Sensoren messen durch gepulste Laserstrahlen die Entfernung von bewegungslosen oder sich bewegenden Objekten oder Personen. Diese werden in Form einer 3D-Punktwolke visualisiert. Dabei erfasst der Laser nicht nur Verkehrsteilnehmende in einer Richtung, wie herkömmliche Verkehrskameras, sondern alle Verkehrsteilnehmer*innen im Kreuzungsbereich, egal ob auf dem Gehweg, dem Fahrradweg oder der Fahrbahn. So werden nicht nur Autos, LKWs und Motorräder, sondern auch Fahrräder und Fußgänger*innen in den Messungen berücksichtigt. Ein Vorteil der LiDAR-Technologie gegenüber herkömmlichen Verkehrskameras ist, dass nur Umrisse und Bewegungsabläufe von Objekten und Personen, nicht aber sensible Daten, wie Gesichter und Autokennzeichen, erfasst werden und somit eine Konformität mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gewährleistet ist.
Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie gegenüber den klassischen Induktionsschleifen ist, dass diese nicht in den Asphalt eingebaut, sondern am Ampelmast installiert werden. Bei Einsatz, Instandhaltung und Abbau einer LiDAR-Sensoranlage werden daher keine infrastrukturellen Arbeiten am Straßenbelag notwendig.
Die Software zur Auswertung von LiDAR-Daten wurde dem Projektteam von bergisch.smart_mobility erstmals im November 2019 beim ersten Treffen der Gemeinsamen Kommission der Zusammenarbeit von Jiangsu (China) und NRW im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Umgesetzt wird das Vorhaben von den Technischen Betrieben Solingen (TBS) zusammen mit dem Technologieunternehmen LiangDao GmbH, das die Software liefert. Die Bergische Universität Wuppertal und die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft begleiten die Umsetzung und Evaluation. Alle Beteiligten haben einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen.
In den nächsten Wochen soll die Testphase beginnen. Nach Beendigung sind eine ausführliche Auswertung sowie die Veröffentlichung eines Erkenntnisberichts geplant.
Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung
Thomas Lämmer-Gamp, Leiter Geschäftsstelle bergisch.smart_mobility, Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, T 0151 552 18 285, E laemmer-gamp@bergische-gesellschaft.de