Mit dem Programm „NRW.Innovationspartner“ unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE) in neun Regionen kleine und mittlere Unternehmen bei Innovations- und Digitalisierungsvorhaben. Das Programm geht jetzt bis 2024 in eine neue Phase.

Seit 2017 gibt es das Programm, dessen Ausspielung im Bergischen Städtedreieck durch die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW) organisiert wurde. Verbundpartner waren die FGW Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe, die Gründerschmiede Remscheid und die Wirtschaftsförderung Solingen. Die Idee: Die Träger vor Ort bieten gemeinsam Fachveranstaltungen, Beratungen, Vernetzungen, Best Practices-Input an und sorgen für die Einbindung wissenschaftlicher Institutionen. Das Ziel: Unternehmen eine intensive Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Innovationskraft und bei der Konzeption und Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben zu bieten.

Nach Aufbau- und Ausbauphase der Strukturen vor Ort folgt jetzt für NRW.Innovationspartner die im Januar 2022 gestartete Verstetigungsphase. Die Projektkoordination übernimmt die NRW.BANK. Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die mittelständische Wirtschaft muss sich zukunfts- und krisenfest aufstellen sowie Ökonomie und Klimaschutz zusammendenken. Dazu brauchen wir Innovationen. Auf diesem Weg wollen wir die mittelständische Wirtschaft weiterhin unterstützen und eröffnen mit dem landesweiten Netzwerk NRW.Innovationspartner für den Mittelstand wichtige Chancen“.

In Bergischen Städtedreieck startete das Projekt zunächst mit der Identifikation von Mitstreitern und Kooperationspartnern, denn das Projekt setzte und setzt auf die Stärken der regionalen Kompetenz der Netzwerkpartner, die letztlich die Informationsangebote zugeschnitten auf die Bedarfe der Unternehmen vor Ort formulieren und umsetzen können. Zwar hat Corona die Durchführung einiger Veranstaltungen in der zweiten Projektphase ab 2020 unmöglich gemacht, dennoch konnte in der gesamten Projektlaufzeit ein Großteil der Angebote umgesetzt werden.

Großen Zuspruch gab es zu Veranstaltungen, die sich sehr konkret mit Einsatzbereichen von Digitalisierung befassten. So ging es unter anderem in einer „Probierveranstaltung“ um Smartglasses und deren Einsatzbereiche für Bergische Unternehmer. Es sind mittlerweile Systeme in der Entwicklung oder auf dem Markt, deren Einsatzmöglichkeiten von der Mitarbeiterschulung über den Service bis hin zur Fehlererkennung bei Maschinen gehen. So wurde eine Softwareentwicklung der Bergischen Universität Wuppertal demonstriert, die durch Gestik gesteuert Bewegungen von Objekten auf der Datenbrille ermöglicht. So können Anweisungen für Reparaturen gegeben werden.

In weiteren Workshops ging es um das Erproben von Innovationsmethoden: Sie können helfen, Innovationen im Betrieb anzuregen oder neue Prozesse und Geschäftsfelder zu erkennen. Die Unternehmen erhielten die Möglichkeit, ausgewählte Methoden wie LEGO® SERIOUS PLAY®, Lean Start-Up, Customer Journey Mapping und Design Thinking kennenzulernen und auszuprobieren. In kleinen Arbeitsgruppen wurden die Methoden beispielhaft angewandt – mit inspirierenden Ergebnissen. Gerade für die kleinen und mittleren Unternehmen des Städtedreiecks ist Innovation ein Schlüssel zur Marktanpassung. Ein erster Innovationsworkshop wurde im September 2021 von der BSW zusammen mit dem Maschinenbau Netzwerk Bergisches Land durchgeführt, eine zweiter im November zusammen mit der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe. Auch das hat die Arbeit bei Innovationspartner im Blick gehabt: die Vernetzung mit bestehenden Netzwerken.

Unternehmensbesichtigungen, Broschüren, Unternehmerabende, Vernetzungsveranstaltungen wie Afterworkparties, Barcamps zur Digitalisierung, Infoveranstaltungen zu Digitalisierungsvorhaben im Handwerk, Förderworkshops mit Kurzvorträgen, ein Informationsfilm zum Thema „Unternehmen digital transformieren“ als Corona-konformes Angebot, „Besserwisser-Workshops“, die Einrichtung von kleinen Coworking Innovationsstandorten, Gründerberatungen,  und einiges mehr habe alle vier Partner in der letzten Zeit umgesetzt. Zusätzlich gab es regelmäßige Mailings zu Fördernews sowie eigenen und überregionalen Veranstaltungsangeboten im Rahmen von NRW.Innovationspartner.

3. Phase

Um die mittelständische Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen bei ihrem Weg der anstehenden Transformation, der zunehmenden Digitalisierung und insbesondere der notwendigen Klimaneutralität zu unterstützen sowie Wege in Richtung notwendiger Innovationsvorhaben zu bahnen, wird das Projekt jetzt weitere drei Jahre fortgesetzt.

NRW.Innovationspartner wird sich den Herausforderungen von mittelständischen Unternehmen im Zuge der Twin Transition widmen: Neben der Digitalisierung hat Klimafreundlichkeit den gleichen Stellenwert bei Unternehmen. Für die Unternehmen, die Digitalisierung und Nachhaltigkeit parallel angehen, steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit. Neu ist, dass NRW.Innovationspartner pro Jahr aus dem großen Feld der Transformation je zwei Fokusthemen in den Blick nimmt, das erste Fokusthema für 2022, ausgewählt von den NRW.Innovationspartnern, ist „zirkuläre Wertschöpfung“. In der dritten Projektphase sollen Start-ups und Wissenschaft noch stärker eingebunden werden.

Auch der Know-how Transfer zu aktuellen Themen, zu Neuigkeiten rund um Förderung und Finanzierung sowie der bewährte Erfahrungsaustausch werden weiterhin Bestandteil des Projekts sein. Vorgesehen sind NRW-weite Koordinationsrunden, in denen Themen und Angebote modelliert werden. In Webinaren, Veranstaltungen vor Ort, Workshops und Kooperationsgemeinschaften sollen aktuelle Transformationsthemen und Schlüsseltechnologien der Zukunft wie beispielsweise Künstliche Intelligenz sowie weitere Förderprogramme den kleinen und mittleren Unternehmen nähergebracht werden.

www.nrw-innovationspartner.de