Sieben Teilprojekte – ein großer Rahmen: Urbane Produktion.

Für die einzelnen Projekte geht es jetzt in die Schlussrunde, denn nach fast drei Jahren läuft die Förderung durch EU-Mittel aus. Was ist erreicht worden? Das erste Projekt, das bilanzierend nach vorne blickt, ist die Remscheider Schmiede für Urbane Manufakturen.

Angedockt ist dieses Projekt bei der Remscheider Gründerschmiede – ein synergetisch wirkender Kontext, wenn es darum geht, Manufakturen aufzuspüren und zu unterstützen oder ersten Ideen zu Substanz zu verhelfen. Die Schmiede für Urbane Manufakturen hat in den letzten beiden Jahren vielfältige Geschäftsideen unterstützt und auf dem Weg zu tragfähigen kleinen Unternehmen begleitet.

Am 1. September von 18 bis 21 Uhr findet in der Remscheider Gründerschmiede (Hindenburgstr. 6a -10 a) ein Gründerpitch statt. In diesem Rahmen wird auch der Sonderpreis „Urbane Manufaktur“ vergeben. Eine Jury hat zuvor aus eingereichten Vorschlägen eine Manufaktur ausgewählt. Ansonsten präsentieren sich Startups aus der Region, die sich einer Jury stellen müssen. 6 Minuten Pitch – 6 Minuten Fragen entscheiden darüber, wer den Preis von 1000 EUR und einen Mentoring-Platz gewinnt. Wer dabei sein möchte, kann sich über „eventbrite“ (Gründerpitch 2022 @ Gründerquartier Remscheid) anmelden.

Die „Schmiede“ hilft allen Startups auch mit zahlreichen Infoveranstaltungen. 1x monatlich gibt es einen Netzwerkabend mit durchschnittlich 20-30 Teilnehmenden, an dem sich Manufakturen, Startups und etablierte Unternehmen auf Augenhöhe austauschen und gegenseitig inspirieren können. Sie hat die Idee, die in dem Dachprojekt „Urbane Produktion“ angelegt ist, effektiv nach Remscheid getragen.

Die Effekte von Urbaner Produktion: Durch die Ansiedlung neuer kleiner Betriebe und die Förderung von Start-Ups entstehen Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe zum Lebensumfeld der unterschiedlichsten Menschen, Pendlerwege entfallen. Zudem unterstützt sie Wertschöpfungskreisläufe vor Ort und hilft damit, ökonomische Strukturen in der Stadt zu stabilisieren. Nebenbei entstehen noch vitale, lebenswerte Quartiere.

Drei Remscheider Beispiele:

Durch den Austausch mit der Schmiede für Urbane Manufakturen konnte die Kerzenmanufaktur Mindful Glow einen Onlines-Shpo aufbauen, vor 2 Wochen wurden ein Café und ein Concept Store in Remscheid eröffnet.

Ein weiteres Best Practice-Beispiel ist die Bergische Gewürzmanufaktur – ein kleines Familienunternehmen, für das ein Markenrelaunch geplant wurde. Zusammen mit Gründerschmiede-Netzwerkpartnern wurden das Ganze umgesetzt. Die „Bergische Gewürzmanufaktur“ konnte mit einer neuen und konsequenteren Identität durchstarten.

„NadelArt by Kathrin“ fand ebenfalls den Weg in die Schmiede. Auf die Geschäftsidee ist sie durch ihr Hobby gekommen: die Anfertigung von mittelalterlichen Gewändern nach historischer Vorlage und mit authentischer Qualität. Ende 2021 erwarb die Unternehmerin den Online-Handel „Wikinger-Welten“ und ist dadurch jetzt deutschlandweit die größte Online-Anbieterin in dieser Themenwelt. Zusätzlich gibt es ein Ladenlokal in Remscheid.

Das Projekt „Urbane Produktion“ wird von der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft koordiniert, es versteht sich mit sieben ersten Teilprojekten als Wegbereiter. Hier ist u.a. auch eine Machbarkeitsstudie für urbane Lebensmittelproduktion ohne Abfälle umgesetzt worden, eine gläserne Werkstatt, die hochwertige heimische Produkte präsentiert, entsteht in Solingen. Ebenso ist ein Netzwerk für die symbiotische Nutzung von Roh- und Abfallstoffen in der Produktion angestoßen worden. Wie kreatives Potenzial für Produktionsideen aus Menschen herausgelockt werden kann und wie Vernetzung untereinander angezettelt werden kann – damit beschäftigt sich das Wuppertaler Projekt „Neue Urbane Produktion“. Mit dem ToolLab wird in Remscheid ein außerschulischer Lernort für ein modernes Handwerk entstehen.

„Urbane Produktion im Bergischen Städtedreieck – Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Quartiersentwicklung“ wird vom NRW-Wirtschaftsministerium und von dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. www.urbaneproduktion.de