Wie kann eine Kooperation zu betrieblichem Mobilitätsmanagement organisiert werden? Wo liegen die Herausforderungen, wenn sich ein Unternehmen diesem Thema widmet? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Damit befassten sich am 26.9.22 Vertreter*innen von 19 Kommunen zwischen Düsseldorf und Remscheid. Zusammen mit dem Kreis Mettmann haben sie bereits ein Integriertes Regionales Mobilitätskonzept (IRM) erarbeitet.

Mehr als 40% der gefahrenen Kilometer werden in Deutschland für Arbeit oder Ausbildung zurückgelegt – größtenteils mit dem PKW. Das tägliche Pendeln zum Arbeitsplatz schadet der Umwelt, kostet Zeit und Nerven und belastet die Innenstädte – so die Erhebungen des Zukunftsnetzes Mobilität NRW. Abhilfe gibt es nur durch ein gutes ÖPNV-Netz und: durch betriebliches Mobilitätsmanagement als strategischem Ansatz für Unternehmen, eine effiziente, attraktive, umwelt- und sozialverträgliche Personenmobilität zu fördern und aktiv zu gestalten. Dazu kann ein Werkshuttle zwischen S-Bahnhaltestelle und Arbeitsplatz gehören oder die Unterstützung beim Erwerb eines E-Bikes. Man sollte dabei in größeren Kontexten planen, indem öffentlicher und betrieblicher Verkehr aufeinander abgestimmt werden – sobald zum Beispiel ein neues Gewerbegebiet geplant wird. Unternehmen und Kommunen müssen daher günstigstenfalls zusammenarbeiten.

Das Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem mittlerweile 290 Kommunen angehören, ist daher an die Industrie- und Handelskammern herangetreten, um über sie den Weg zu den Unternehmen zu finden. Mittlerweile haben sich in NRW einige Netzwerke gebildet, die das Thema „Überbetriebliches Mobilitätsmanagement“ in interdisziplinären Runden kommunizieren und voranbringen.

Dazu passend hat die Landesregierung NRW ganz aktuell einen Landeswettbewerb aufgelegt: Ziel von „ways2work“ ist die nachhaltige Erreichbarkeit von Unternehmen. In einem zweiphasigen Wettbewerb sollen zunächst bis 28.2.23 grobe Konzepte eingereicht werden, die nach positivem Bescheid für eine Beantragung differenziert ausgearbeitet werden können. Gegenstand der Förderung sind Konzepte, die einen Bezug zur Pendlermobilität haben. Sharing- bzw. Pooling-Angebote gehören dazu, die Verbesserung von ÖPNV-Angeboten, Fuß- und Radwege und Verknüpfungsmöglichkeiten unterschiedlicher Verkehrsmittel. Nicht Einzelmaßnahmen, sondern schlüssige „Maßnahmenbündel“ sollen die zu fördernden Konzepte liefern.

Im Workshop wurden die nötigen Schritte untersucht, um überbetriebliche Mobilitätsmanagements anzustoßen. Dazu gehört zum einen die gute, gründliche Kommunikation und Sensibilisierung für die Möglichkeiten und Effekte, es braucht den sogenannten „Klick im Kopf“, um in die Handlung zu kommen. Denn die Chancen sind gut, nicht nur, weil es aktuell Fördermöglichkeiten gibt, sondern weil viele Menschen zum einen durch Corona gerne auf das Rad gestiegen sind, sondern auch vor dem Hintergrund der aktuellen Energiepreise dürften viele Menschen ein Interesse daran haben, ihr Auto stehen zu lassen und sich über einen funktionierenden Mix von öffentlichen und ressourcenschonenden Verkehrsmitteln zur Arbeit bringen zu lassen.

Ein Arbeitskreis zu diesem Thema wird sich mit einer möglichen Bewerbung für den Landeswettbewerb „ways2work“ befassen.

Die interkommunale Kooperation zwischen Rhein und Wupper ist bereits eingeübt, zumal sie mit dem Integrierten Regionalen Mobilitätskonzept bereits ein Bündel von Maßnahmen zu einem schlüssigen Ganzen zusammengeführt hat: Geplante Radwege, bedarfsgerechter Ausbau von Bahn- und Buslinien, Mobilitätsknotenpunkte – all das muss interkommunal geplant und umgesetzt werden. Nur überregional aufeinander abgestimmte Mobilitätsangebote können insbesondere hinsichtlich der Schnelligkeit konkurrenzfähig gegenüber der Nutzung des eigenen PKWs sein.

Die nächsten Workshops werden sich mit „Wohnungsbau und Mobilität“ sowie mit „On Demand Verkehr“ befassen.