Die Organisation, die für die Umsetzung der arbeitsmarktpolitischen Ziele des Landes Nordrhein-Westfalen sorgt, feiert in diesem September ihr zwanzigjähriges Bestehen: Seit zwanzig Jahren arbeitet die Regionalagentur Bergisches Städtedreieck dafür, dass Fördermittel in das Bergische Städtedreieck kommen, dass Unterstützungsmaßnahmen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Region umgesetzt werden.
Und damit geht es um mehr: Es geht um den Wirtschaftsstandort Bergisches Städtedreieck. Die Regionalagentur hilft, die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen zu stärken, sie unterstützt dabei, jungen oder benachteiligten Menschen Wege in Ausbildung oder Arbeit zu bahnen, sie hilft, Weiterbildung und Qualifizierung anzubieten. Auf ganz unterschiedlichen Wegen, mit einer Vielzahl von Maßnahmen und einem großen, effektiven, regionalen Netzwerk. Die Regionalagentur Bergisches Städtedreieck arbeitet im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, sie koordiniert die passgenaue Umsetzung der Landesprogramme des Europäischen Sozialfonds für die Region. In ganz NRW sind insgesamt 16 Regionalagenturen aktiv.
So begann es
Am 1. September 2004 nahm die Regionalagentur Bergisches Städtedreieck die Arbeit auf – angegliedert an das damalige Regionalbüro, das sich bereits um regionale Kooperationen zu unterschiedlichen Themen kümmerte. „Die Agentur ist dezentral aufgestellt. Neben der Agenturzentrale im Regionalbüro ist in den Wirtschaftsförderungseinrichtungen der Städte jeweils ein Mitarbeiter in Teilzeit vor Ort tätig“, hieß es damals in den Kurznachrichten ‚REGIOnal 12.2004‘ des Regionalbüros.
Wechselvolle Geschichte
Nach dem Wechsel der Landesregierung 2005 fiel die Entscheidung zur Weiterförderung der Regionalagenturen, um die NRW-Arbeitspolitik weiterhin regionalisiert umsetzen zu können. Es ging dabei auch um neue Aufgaben, zum Beispiel im Handlungsbereich Übergang Schule-Beruf. Die Schwerpunkte der Arbeit änderten sich im Laufe der Jahre, ebenso die Förderprogramme, die Besetzung und der Standort des Regionalbüros. 2015 wurde es der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft angegliedert, um Synergien bei Entwicklungsaufgaben und Fördermittelakquise zu erzeugen.
Schwerpunkte im Städtedreieck
Regionalisierte Umsetzung der Programmlinien des Landes Nordrhein-Westfalen – dieser Aufgabenstellung hat sich die Regionalagentur gewidmet und dabei einen für das Städtedreieck zugeschnittenen Maßnahmenkatalog entwickelt. Die Schwerpunkte befassen sich mit der Sicherung von Fachkräften allen Alters.
- Fachkräfte sichern!
Der Fachkräftemangel trifft eine Region wie das Bergische Städtedreieck mit den vielen produzierenden Unternehmen besonders hart. Schon 2011 wurde daher das Bergische Fachkräftebündnis gegründet – als Initiative von arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischen Akteuren im Bergischen Städtedreieck, die sich zusammen zur Aufgabe gemacht haben, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Das Bergische Fachkräftebündnis (BFB) organisiert sich selbst, es ist eine Initiative verschiedener Kräfte des Bergischen Städtedreiecks, die Organisationsspitze stellt die Regionalagentur und damit unterstützt sie unterschiedlichste Maßnahmen und Aktionen im Rahmen der NRW-Fachkräfteoffensive. Beispiel: die Bergische Expo Fachkräfte 2023 in Wuppertal. Die Regionalagentur ist zudem beteiligt bei Runden Tischen, bei denen sich NRW-Ministerien sich über Möglichkeiten, gute Beispiele aber auch Notwendigkeiten für gelungene und schnelle Integration insbesondere von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt zu verständigen. So erhält die Landesregierung wichtigen Input für ihre arbeitsmarktpolitische Strategie. - Mehr Weiterbildung!
Die Regionalagentur gehört zum Organisationsteam der jährlichen Bergischen Weiterbildungsmesse mit Fachforum (in diesem Jahr am 11. September in Wuppertal). Sich permanent ändernde Arbeitsprozesse erfordern lebenslange Weiterbildung. Die Regionalagentur organisiert daher auch Veranstaltungen zu „Vernetzten Bildungsräumen“ und folgt damit einem gleichnamigen Aufruf des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW. Vernetzung hilf, effektive Angebote zu schaffen. - Mehr Ausbildung!
Bei der Regionalagentur ist eine von fünf KAUSA-Landesstellen Nordrhein-Westfalen angesiedelt. KAUSA steht für „Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration“. Sie arbeitet daran, mehr Unternehmerinnen und Unternehmer mit Zuwanderungsgeschichte für die duale Ausbildung zu gewinnen. Sie werden unter anderem dabei unterstützt, Ausbildungsfähigkeit zu erwerben, Auszubildende zu gewinnen, die Ausbildung durchzuführen und schließlich kontinuierlich eigenständig auszubilden. Die Regionalagentur ist auch beim Programm „Ausbildungswege NRW“ aktiv: So hat sie Bildungsträger aus der Region identifiziert, die jetzt durch eine intensive Betreuung junge Menschen fit machen, sich zu bewerben und schließlich eine Ausbildung anzutreten. Schließlich koordiniert sie die Umsetzung des ESF- Förderprogramms „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ (TEP), um zusammen mit Betreuungsträgern Menschen mit Familienverantwortung eine Ausbildung zu ermöglichen. - Mehr Inklusion!
Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, auch dafür setzt sich die Regionalagentur mit BFB und dem Netzwerk Anschub ein. Zu zeigen, welche guten Praxisbeispiele es gibt und wie Ausbildung mit Behinderung gelingen kann, die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen, der Austausch von Unternehmen und potenziellen Arbeitnehmern – das wird jährlich im Rahmen von für alle offene Diskussions- und Messerveranstaltungen angeboten.
Die Regionalagenturen werden gefördert aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union.
Die KAUSA-Landesstelle wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative Bildungsketten in Kooperation mit der Landesregierung NRW.