Gesucht werden Sozialträger, die Interessierte durch die erste Zeit der Ausbildung navigieren.
Damit Menschen mit viel Familienverantwortung dennoch eine solide Berufsausbildung absolvieren können, werden in Nordrhein-Westfalen Fördermittel zur Verfügung gestellt. Das Modell, das schon in den letzten Jahren zu einer guten Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Erziehungs- und Pflegeaufgaben geführt hat, wird von der Regionalagentur Bergisches Städtedreieck in der Region koordiniert.
Es geht um den Einstieg ins Berufsleben – auch wenn zu Hause pflegebedürftige Angehörige zu umsorgen sind oder Kinder betreut werden müssen. Diese Familienarbeit ist zeitintensiv. Der Einsatz für die Angehörigen ermöglicht es vielen Menschen nicht, eine Ausbildung zu beginnen. Seit einigen Jahren hat sich jedoch das Modell der Teilzeitausbildung, in der Familie und Beruf koordiniert werden können, als erfolgreich erwiesen. Teilzeit-Auszubildende werden durch ein Programm auf besondere Weise unterstützt: durch das Förderprogramm „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ (TEP) des Europäischen Sozialfonds (ESF).
Gefördert werden soziale Projektträger, die Interessierte ermitteln und ansprechen, die passende Ausbildungsverhältnisse auf den Weg bringen, die die Teilnehmenden vorbereiten und die erste Zeit betreuen. Dazu gehören zum Beispiel umfangreiche Beratungen, die Durchführung von Qualifizierungsangeboten, Nachbereitung von Praktika, Konfliktbewältigung an den Lernorten sowie die Organisation der Kinderbetreuung. Diese Aufgabenpakete sollen die einschlägigen Träger übernehmen.
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat daher einen Aufruf gestartet: Interessierte Träger können sich beim Ministerium für die Durchführung solcher Betreuungsprojekte bis zum 27. August 2024 bewerben. Alle Informationen zu der Bewerbung unter:
Aufruf „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ (mags.nrw)
Die Ausbildungsform eröffnet im Übrigen auch Unternehmen die Chance, dem wachsenden Fachkräftebedarf zu begegnen und Auszubildende zu gewinnen. Das Landesprogramm wird inzwischen beispielgebend in allen Regionen Nordrhein-Westfalens umgesetzt. Bis zu 16 Auszubildende können in Bergischen Städtedreieck durch Träger begleitet und unterstützt werden.
Ansprechpartner: Justus Schongen, schongen@bergische-gesellschaft.de