Zwei Kongresstage, zwei Kontinente, rund 900 Teilnehmer – das Interesse an der vierten Auflage des Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses in dieser Woche war trotz Corona ungebrochen. automotiveland.nrw war Co-Gastgeber neben weiteren Clustern und der China International Investment Promotion Agency des chinesischen Handelsministeriums (CIIPA).

Aktuelle Entwicklungen zum Thema Elektromobilität und zum Autonomen Fahren waren Gegenstand der Vorträge und Diskussionen. Auf dem Kongress kamen Hersteller, Entwickler, Forschungsinstitute und Vertreter der Wirtschaftspolitik beider Länder zusammen. Vorgestellt wurden neueste Entwicklungsergebnisse – für alle Teilnehmer eine gute Möglichkeit, sich am aktuellsten Stand der anwendungsbezogenen Innovationen zu orientieren.

Der 4. Deutsch-Chinesische Automobilkongress fand auf chinesischer Seite in Changchun und in Changsha statt, auf deutscher Seite in Bayern und in Nordrhein-Westfalen. Per Zoom wurde zwischen den jeweiligen Standorten live übertragen.

Übergeordnetes Ziel aller Teilnehmer war, die Transformation der Automobilindustrie kooperativ zu bewältigen, um dazu beizutragen, die Klimaziele – in Deutschland 55 % weniger CO2-Emissionen bis 2030, in China CO2-Neutralität bis 2060 – zu erreichen. Gemeinsam die Mobilitätswende und die damit zusammenhängenden technologischen Herausforderungen umzusetzen, ist erklärtes Ziel der Kongressteilnehmer.

Zudem wurden zahlreiche technologische Neuerungen auf dem Weg zum Autonomen Fahren vorgestellt und diskutiert: zum Beispiel hochdifferenzierte virtuelle Simulationen von Szenarien beim autonomen Fahren, um Fehler und Korrekturen nicht real, sondern digital durchspielen zu können. Oder zu neuesten Entwicklungen zu optischer Abstands- und Geschwindigkeitsmessung per Laser, was beim Autonomen Fahren eingesetzt werden kann.

Neben Vertretern von BYD Commercial Vehicles R&D, Mercedes-Benz Vans Operations und LiangDao – Intelligente Automotive Technologie war auch der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Herbert Diess, mit einem Vortrag am ersten Kongresstag vertreten, ebenso Wang Weidong, Wirtschafts- und Handelsminister der chinesischen Botschaft in Deutschland.

„Aus diesem Austausch ergeben sich immer wieder Kooperationsmöglichkeiten“, so Stephan A. Vogelskamp von automotiveland.nrw. „Wir erfahren wertvollen Input für unsere Mobilitätsprojekte im Bergischen Städtedreieck.“

Am heutigen 2. Konferenztag war der Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, per Video-Grußwort zu Gast. Darin begrüßte er die Kooperationen mit China: „Die starke Vernetzung dieser von großer Innovationskraft getriebenen Branche unserer Automobilunternehmen und Zulieferer wollen wir in Nordrhein-Westfalen auch durch die guten Kooperationen mit China weiter ausbauen. Gerade, um unter dem Gesichtspunkt der Klimaneutralität an den Fahrzeugen und der Mobilität von morgen zu arbeiten.“

Der 4. Kongress hat gezeigt, dass die Kontakte intensiver geworden sind und eine entsprechende Vertrauensbasis erarbeitet wurde – eine gute Voraussetzung für gemeinsame Projekte.

„Was 2017 in der Wuppertaler Stadthalle begann, hat sich zu einer intensiven, internationalen Austausch- und Kooperationsplattform entwickelt, an der jedes Jahr mehr Unternehmen und Forschungsinstitute teilnehmen“, so Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer von automotiveland.nrw. Den allerersten Kongress haben damals die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW) und die Wirtschaftsförderung Wuppertal mit ihrem China Competence Center und ins Leben gerufen und unter anderem mit der CIIPA gemeinsam organisiert. In der Zwischenzeit beteiligen sich jährlich zahlreiche weitere Automotive-Cluster an der Veranstaltung.

Foto (BSW). v.l.n.r: Partner des Deutsch-chinesischen Automobilkongresses: Prof. Ferdinand Dudenhöfer, CAR-Institute; Wang Weidong, Wirtschafts- und Handelsminister der chinesischen Botschaft in Deutschland; Liu Dianxun, CIIPA Generaldirektor; Hannes Schleeh, ChinaZentrum Bayern; Stephan A. Vogelskamp, automotiveland.nrw