Frische Ideen für eine alte Speditionshalle auf dem Utopia-Campus in Wuppertal: Ein Wettbewerb, den die Initiative „Neue Urbane Produktion“ durchgeführt hat, lieferte Denkanstöße für viel mehr als eine rein wirtschaftliche Nutzung. Hier könnte ein Ort entstehen, der sich „produktiv“ mit dem Quartier verbindet.

„Über den Wettbewerb Blaupausen und seine Ergebnisse sind wir sehr froh, sie sind beispielhaft für ganzheitliche, soziale, ökologische und ökonomische Entwicklungsperspektiven unserer Quartiere. Genau das wollen wir mit unseren Aktivitäten im Rahmen von ‚Urbane Produktion‘ erreichen – lebenswerte, vitale, nachhaltige Projekte mit Mehrwert für die Stadt“, so Uta Schneider, Geschäftsführerin der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Solingen, die die Projektgruppe ‚Urbane Produktion‘ koordiniert. Insgesamt sieben Teilprojekte sind auf die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal verteilt, die Neue Urbane Produktion in der Utopiastadt ist eines davon.

Der Ort, für den 26 junge Teams mit Studierenden aller Fachrichtungen Ideen sammelten liegt im Norden Wuppertals an der Nordbahntrasse. Die alte Halle hat sich als zu „recycelndes“ Gebäude angeboten und liefert mit ihren 3500 Quadratmetern viel Projektionsfläche für ganzheitliche Ansätze.

Gesucht wurden in dem Wettbewerb mutige Visionen, die Impulse für die Arbeits- und Lernwelten einer urbanen Produktion der Zukunft setzen. Die konkreten Anforderungen: Für die Halle sollte eine Mischnutzung mit Produktion, Kultur, Gastronomie, aber auch mit freien Begegnungsräumen zum Austausch geplant werden, so dass bestenfalls Synergien entstehen können. Zudem sollte Verbindung mit der Umgebung, mit Menschen und Unternehmen im Stadtteil hergestellt werden.

Besonders gut gelöst hat diese Aufgabe das „Team Pesto“, das den ersten Preis bekommen hat. Die Vision heißt „Mirker Docks“ und sieht einen „temporären Endzustand“ vor. Das heißt, mit einfachen Mitteln, kooperativ und gemeinwohlorientiert in einen Umbau zu starten. Flexible Holzkonstruktionen ermöglichen Einbauten für wechselnde Nutzungen und damit Unterteilungen in private und öffentliche Flächen: Büros, Gastronomie, Veranstaltungsfläche, Begegnungsraum für den Stadtteil, Werkstätten. Es ist sogar noch Platz für ein Baustofflager für die DIY-Module, aus denen die Einbauten entstehen.

Gesammelt wurden noch viele weitere Ideen, u.a. von den Bürgern aus der Nachbarschaft, die jetzt alle zusammen als Wegweiser für die weitere Entwicklung des Areals durch die Neue Urbane Produktion fungieren werden.

Der regionale Kontext: „Urbane Produktion“ ist die Klammer für sieben Einzelprojekte, die eins zum Ziel haben: Innerstädtisch entsteht durch sie ein kleinteiliges Netzwerk von Unternehmen und Unternehmungen, die einander stützen, ergänzen, inspirieren. Das führt auf lange Sicht zu einer vitalen, mit dem Stadtteil und seinen Potenzialen verwobenen, zukunftsgewandten Wirtschaftsstruktur. Ein regionales Innovationssystem entsteht – für eine beispielhafte und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung.

Urbane Produktion im Bergischen Städtedreieck – Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Quartiersentwicklung“ wird vom NRW-Wirtschaftsministerium und von dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Laufzeit des Projektes ist bis Ende 2022.

Weitere Informationen: https://www.utopiastadt.eu/von-den-blaupausen-zum-zukunftsbild/